Ich sitze an Deck des majestätischen Kreuzfahrtschiffes Queen Elizabeth der Cunard Reederei, eingekuschelt in eine dicke Wolldecke und beobachte den Anblick der majestätischen Wale in der Abenddämmerung.
So kitschig wie sich das jetzt anhört, so traumhaft ist es in Wirklichkeit:
Alaska ist ein einzigartiges Kreuzfahrtziel und bietet Landschaften und eine Tierwelt, die sonst nirgendwo zu finden sind.
Bevor die Kreuzfahrt mit der Queen Elizabeth aber in Vancouver losging, haben wir 3 Tage diese tolle Stadt erkundet. Ein Panoramaflug mit einem Wasserflugzeug, eine Bootsfahrt auf dem False Creek, die Fahrradtour im Stanley Park und der Sonnenuntergang an der English Bay zählten für mich zu den Höhepunkten. Nicht zu vergessen der „Honey Dip Donut“ im Granville Island Market… Und auch sonst hat die Stadt, die zu großen Teilen auch sehr gut zu Fuß zu erkunden ist, viel zu bieten!
Ganze 10 Tage haben wir auf der Queen Elizabeth verbracht, ein Tag schöner als der andere! Und auch wenn wir insgesamt nur in 4 Häfen in Alaska an Land gehen konnten (Sitka, Haines, Juneau und Ketchikan), wurde es an den anderen Tagen ganz sicher nicht langweilig, denn die QE fährt im spiegelglatten Meer in unmittelbarer Nähe der unglaublichsten Landschaften der Inside Passage entlang. Die Inside Passage verläuft von British Columbia in Kanada bis hinauf nach Alaska und zählt zu den schönsten Fjordküsten der Welt, mit steilen, bis zu 1000 m hohen Felswänden, Gletschern und Wasserfällen. Im Glacier Bay Nationalpark oder im engen Tracy Arm Fjord z.B. erwarteten uns spektakuläre Landschaften!
Neben den traumhaften Landschaften sind es für mich die vielen Tiersichtungen, die den Reiz dieser Alaska Kreuzfahrt ausmachen. Vom Deck aus, aber sogar auch aus den Bars und Restaurants (durch die riesigen Panoramafenster überall), konnten wir Wale (Buckelwale und Orcas), Seelöwen, unglaublich viele knuffige Otter und natürlich jede Menge Vögel beobachten.
Und an Land dann endlich das, worauf ich die ganze Zeit hin gefiebert hatte: Bären in freier Wildbahn! Schon beim ersten Landgang in Sitka haben wir eine Bärenmama mit ihrem Jungen aus dem Bus heraus gesehen und im schönen Ort Ketchikan konnten wir dann gleich mehrere Schwarzbären beim Lachsfang beobachten. Der strömende Regen (Ketchikan ist der 4.Regenreichste Ort der Welt und hier nennt man den Regen einfach „liquid sunshine“) war beim Anblick der eindrucksvollen Bären komplett vergessen.
Ratzfatz sind dann leider auch 10 Tage Kreuzfahrt vorbei, unsere Reise war es Gott sei Dank noch nicht. Die nächsten Highlights warteten schon…
Wieder zurück in Vancouver haben wir uns mit dem Mietwagen in die Rocky Mountains aufgemacht. Diese unglaubliche Berglandschaft mit den vielen Nationalparks und unzähligen Seen (einer schöner als der andere) haben uns sehr beeindruckt! Unsere Route führte uns zunächst in die Olympiastadt Whistler und dem autofreien Whistler Village, ein unvergleichbares Ganzjahresziel und für uns ein erster toller Stopp unseres Roadtrips.
Und dann ging es in die Nationalparks der Rockies! Mount Revelstoke NP, Glacier NP, Yoho NP, Banff NP und Jasper NP, um nur mal die schönsten auf unserer Route zu nennen…
Einer der schönsten Seen, die ich je gesehen habe, ist der Emerald Lake im Yoho Nationalpark. Smaragdgrün, wie der Name verspricht, inmitten von Bergen mit glasklarem Wasser und einem schönen 5,1 Kilometer langen Rundwanderweg um den See.
All die vielen Seen, die wir in den kanadischen Provinzen British Columbia und Alberta gesehen haben, sind unglaublich schön, aber ein weiterer See, der mich wirklich sehr beeindruckt hat, ist der Moraine Lake. Dieser ist nicht ganz so einfach zu erreichen, denn hier kommt man nur mit einem Shuttle Bus hin, welcher am besten schon monatelang im Voraus gebucht werden sollte… Um den Sonnenaufgang dort zu erleben, mussten wir dann auch mal etwas früher aus den Federn steigen, unser „Alpine Shuttle Bus“ startete bereits um 04.00 Uhr morgens am Lake Louise. Aber was soll ich sagen, das frühe Aufstehen lohnt sich!!!! Noch im Stockdunkeln mit Stirnlampen ausgerüstet, kraxeln wir den kurzen aber steilen Aufstieg zum „Rock Pile“ hoch und sichern uns einen Platz für den schönsten Ausblick über den See. Und auch wenn es erst 05.00 Uhr morgens ist und die Sonne erst um 07.00 Uhr aufgeht, sind wir nicht die einzigen auf dem Berg…
Natürlich erkundeten wir anschließend auch Lake Louise und Banff, die größte Ortschaft innerhalb des Banff-Nationalparks in der kanadischen Provinz Alberta und nicht zu vergessen, den Icefields Parkway (Highway 93 N), welcher zu den schönsten Traumstraßen der Welt zählt! Und Nein, das ist sicher nicht übertrieben, unvergessliche Panoramen praktisch am Fließband…
Aber irgendwann ist leider auch der schönste Traumurlaub vorbei und nach etwas mehr als 3 Wochen in Kanada und Alaska, dem 49. Bundesstaat der USA, müssen wir in Calgary leider wieder den Rückflug antreten. Gott sei Dank ist dieser mit der Condor und den auch in der Economy sehr komfortablen Sitzen des neuen Airbus A330neo sehr angenehm. Und dann: Nordlichter, so stark und mit bloßem Auge zu sehen und das über eine Stunde lang!
Na wenn das mal kein gelungener Abschluss einer unvergesslichen Reise ist…